Slovakiaring 2023

Ankunft Slovakiaring und der Planet brannte, bei guten dreißig Grad denkt man nicht gleich an einen Lederkombi, aber die ersten Meter auf dem Ring entschädigen sofort für jegliche Strapazen. Strecke und Fahrerlager waren wie immer im tadellosen Zustand und ohne einen Abbruch gab es Fahrzeit ohne Ende für alle. Für den Freitag Abend war ein Unwetter gemeldet, das streifte uns aber nur kurz und sorgte endlich für Abkühlung. Der Samstag startete auch wieder mit viel Sonne und natürlich heiß, dazu noch ein starker Wind, harte Bedingungen für das 4-Stunden Rennen. Vormittags wurde sich noch einmal vorbereitet, die Bikes eingestellt, die Boxengasse ausgestattet bevor es dann um 14 Uhr an den Start ging.

Endurance

Der zweite Lauf der MEC 2023 und schon zum Vorfeld gab es Dramen, die Titelfavoriten der SBK Klasse mußten die Segel streichen, Harz4Racing hatten kein Glück, die R1 von Nick Franke quittierte den Dienst und wollte trotz aller Bemühungen nicht anspringen, somit 0 Punkte vom Slovakiaring. Insgesamt gingen 38 Teams drei Klassen an den Start. Im Qualifying waren auf der schnellen Strecke die Superbikes natürlich ganz vorne, aber wir haben schon beim ersten Stop in Groß Dölln gesehen dass die FUN Klasse auf die Distanz immer eine Bank ist. MiMiMi Racing wollten das auch gleich mal am Start deutlich machen, Alex Scheit, der von Startplatz 22 kam, düste mal eben vor auf den fünften Platz, aber der Reihe nach.

SBK

Das Schweizer Team Raceaffe hatte eine Mission, nach Siegen in den letzten beiden Jahren sollte 2023 der Triple her, mit der Pole im Gepäck sollte das gleich nochmal unterstrichen werden. Auch wenn Harz4Racing nicht an den Start konnte, war die Konkurrenz stark aufgestellt. Gerolsteiner Racing mit Andreas Förster und Stefan Jankowski fuhren schon im Training flotte Zeitens und auch die Munkelbande wollte mit Startplatz 3 ein deutliches Wort um den Sieg mitsprechen. Geschenke sollten also nicht verteilt werden. Die Munkelbande gewann den Start, mußte Manuel Alder von den Raceaffe aber relativ bald passieren lassen. Andreas startete bei Gerolsteiner Racing, da er den Airbag einklicken mußte, hatte er beim Start etwas verloren, kam aber mit großen Schritten. Das Team Halber Hahn tauschte beim ersten Wechsel mal den falschen Transponder und damit waren gleich 4 Runden weg. Auch die Munkelbande hatte Probleme, Kamil Mlodawski stürzte nach eineinhalb Stunden und somit waren die Siegchancen quasi dahin. An der Spitze machten die Raceaffe keine Fehler und konnten den Vorsprung kontinuierlich ausbauen, aber Gerolsteiner Racing ließ sich nicht abhängen und lauerte nur auf die Chance. Das Team Laufalau war fest auf Platz 3 mit LoYe Racing im Nacken. Keine 10 Minuten vor Rennende sollte sich dann aber alles ändern, Bodo Lascher von den Raceaffe mußte nach einer Kollision zu Boden und ins Medical Center, der Transponder sollte also nicht mehr rechtzeitig vor Rennende zurück zum Team kommen. Ab jetzt tat jede gefahrene Runde der Konkurrenz weh und der Vorsprung schmolz schnell dahin. Am Ende sollte es noch für Platz 3 reichen und Gerolsteiner Racing erbte den Sieg mit 102 gefahrenen Runden, Team Laufalau wurden Zweite.

SSP

Bei den Supersportlern hatte MRC Salzkammergut Racing Team die schnellste Quali Zeit, aber Team EKG gewann den Start mit dem Schlick Racing Team und Ranz Racing im Schlepptau. Sebastian Fürst von Ranz Racing legte aber den ersten Sturz in den 4 Stunden hin und wurde schnell durchgereicht. An der Spitze etablierten sich KFM Austria mit Team EKG und MRC Salzkammergut direkt dahinter. In der Klasse ging es bis auf den Sturz am Anfang ohne große Überraschungen vor sich. Die top Teams leisteten sich keine Fehler und hielten über die kompletten 4 Stunden ihre Positionen. Im Kampf um Platz 4 setzte sich die Familie Winkelmann im Team WERT gegen Hovno Racing durch.

FUN

Im Vergleich zu der SSP war in der FUN Klasse der Luzifer los. Wie schon erwähnt legte Alex von MiMiMi Racing einen Traumstart hin und wollte auch gleich den Reichweitenvorteil der kleineren Bikes ausnutzen, aber ein bißchen zuviel und so blieb er am Ende seines Stints ohne Sprit liegen („da waren noch 2 Balken“). Damit war Platz 1 dahin und Team Black schnappte sich die Führung, allerdings nur kurz, denn nach eineinhalb Stunden legte Sebastian Müller seine Streety ins Kies. Dann kam auch noch Pech dazu, denn auf dem Weg ins Fahrerlager mußte der Schandkarren noch Kamil von der Munkelbande mitnehmen, kostete gleich noch ein paar Minuten. Schon waren Pudding und Richard Wicher mit ihren Streetfightern in Führung, Team Gummipuppe und Naked on Track in Schlagdistanz. MiMiMi Racing waren da schon wieder auf dem Vormarsch und konnten sich dank langer Stints und, bis auf den leeren Tank, fehlerfreie Runden wieder an die Spitze kämpfen. Team Black konnte nur noch Schadensbegrenzung betreiben. In der letzten Stunde bekamen wir dann den geilsten Fight des Rennens zu sehen. Richard von den Dukatiez mußte sich gegen Alex von MiMiMi und Marco Kalbhen von Naked on Track wehren. Jede Runde waren mindestens 2 Überholvorgänge dabei. Alex konnte mit seiner wendigen MT07 im Infield punkten, aber sobald eine Gerade auch nur in Sicht war schlugen die Streetfighter von Richard und die M1000R von Marco wieder gnadenlos zu. Am Ende holten Alex und Matthias den Sieg für MiMiMi Racing mit gerade mal 5 Sekunden Vorsprung vor den Dukatiez. Antje und Marco durften für Naked on Track noch aufs Treppchen.

Nach dem nervenaufreibenden Rennen gab noch Spanferkel und Freibier für alle und so konnten wir noch einen tollen Abend miteinander verbringen und die Leistungen aller feiern.

Der Sonntag stand ganz im Zeichen des Muskelkaters, es war wieder strahlender Sonnenschein und ordentlich warm, aber die Teilnehmer gingen es deutlich ruhiger an als die beiden Tage davor. Nichtsdestotrotz ging es auch am Sonntag in die Startaufstellung für die Sprintrennen.

SBK

Patrick Grieder war der Schnellste und durfte von der Pole ins Rennen, aber auch Manuel Alder konnte sich mit einer 2:12er Zeit noch vor Sven Sternitzky in die erste Reihe stellen. Christian Glück, Christoph Ekrutt und Richard Neumann kamen aus Reihe zwei. Patrick gewann den Start, aber Manuel hatte nach der verpatzten Endurance noch etwas gut zu machen. Mit einer 2:11 holte er sich die Führung und konnte einen 2-Sekunden-Vorsprung rausfahren. Patrick konnte problemlos den zweiten Platz halten. Sven war auf Platz 3 bis Kamil Mlodawski angriff und sich den letzten Podiumsplatz schnappte. Kamil hatte Christoph im Schlepptau, der beim Rennen gleich seine Bestzeit hin brannte, auch er war direkt am Hinterrad von Sven, konnte aber nicht mehr vorbeigehen. Die Racecontrol meldete dann aber einen Jumpstart von Sven und Ecki erbte den vierten Platz. Manuel entschädigte sich mit dem Sieg.

SSP

Martin Schmaranzer holte die Pole vor Jonathan Kellermann, Startplatz 3 blieb leer, in der zweiten Reihe war Michael Reiter alleine auf weiter Flur, seine beiden Kontrahenten hatten die Segel gestrichen. Martin legte ein blitzsauberes Rennen hin, Pole, Start gewonnen, auf und davon. Dabei auch noch die Bestzeit mitgenommen, da gab nichts zu rütteln. Jonathan Kellermann war auf zwei aber Michael wollte das so nicht stehen lassen, er kämpfte sich ran und versuchte alles was ging, Jonathan machte sich aber breit wie eine Schrankwand und konnte bei einem Fotofinish mit 5 Hundertstel Vorsprung den zweiten Platz sichern. Im Kampf um Platz 4 setzte sich André Gorschkow durch.

Es waren drei wirklich tolle Tage auf dem Slovakiaring und wir möchten uns bei allen Teilnehmern, Helfern und Unterstützern dafür bedanken. Dirk von Motopixx hat die schönen Fotos beigesteuert, vielen Dank dafür.
Eure Rundenzeiten gibts in unserer Pitboard App oder im MotoMonster Buchungskonto.